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Wasser als Heilmittel

In der Heilkunde ist Wasser als natürliches Heilmittel lange bekannt. Schon die Römer bauten prachtvolle Bäder, in denen frisches Quell- oder Thermalwasser Körper und Geist stärken sollte. Heute setzen Heilbäder und Kurbetriebe die Wirkung von Wasser auf unterschiedliche Weise ein.

Indikationen: Wobei kann Wasser helfen?

  • Herz- und Gefäßerkrankungen, Herzinfarktnachbehandlung, Blutdruckanomalien, Venenerkrankungen
  • Vegetativ-nervale Funktionsstörungen
  • Chronische Atemwegserkrankungen 
  • Organische und funktionelle Störungen
  • Zustände nach Operationen aus den Bereichen der Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie
  • Stoffwechselleiden

Anwendungsformen

  1. Bei Trinkkuren wird Heilwasser in Mengen zwischen 100 ml und 1.500 ml verabreicht. Je nach Inhaltsstoffen kann unterschiedliches Heilwasser so zur Therapie von Mangelerscheinungen, Magenschleimhautreizungen oder Schilddrüsenfehlfunktionen eingesetzt werden.
  2. Das Bewegungsbad ist eine Übungsbehandlung im Wasser unter Ausnutzung der Wärmewirkung und des Auftriebs des warmen Wassers. Es eignet sich für viele Einsatzmöglichkeiten, wie zum Beispiel nach Frakturen, Operationen und ähnlichen Problemstellungen.
  3. Als feiner Nebel oder Dampf wirken Heilwässer als Mittel zur Inhalation auch lokal auf die Schleimhäute. So werden die Selbstreinigungsmechanismen des Körpers angeregt, festsitzender Schleim in den Atemwegen wird gelöst und Entzündungen gelindert.


Arten von Wasser

Mineral-Thermalwasser

Thermalwasser zeichnet sich durch eine hohe Temperatur an der Quelle aus: Mindestens 20 Grad Celsius muss es warm sein, damit es sich überhaupt Thermalwasser nennen darf. 

Solewasser

Auf seinem Weg durch unzählige Gesteinsschichten können sich in dem Wasser auch Salze aus dem Urmeer auflösen. Dabei entsteht eine salzhaltige Sole, die heiltherapeutisch eingesetzt wird. Nur Wässer mit mindestens 5,5 g Natrium- und 8,5 g Chloridionen pro Liter dürfen sich als Sole bezeichnen.

Schwefel- und radonhaltige Wässer

Klingt giftig, ist es aber nicht: Auch schwefel- und radonhaltige Wässer werden seit einiger Zeit in der Heilmedizin angewandt. Schwefelbäder haben bei Hauterkrankungen und Rheuma eine therapeutische Funktion. Das radioaktive Edelgas Radon ist in geringen Dosen in manchen Quellen zu finden. Radonwasser wird als Trinkkur oder Bad in verschiedenen Therapien eingesetzt.

CO2

Bei dem Kohlensäurebad handelt es sich um ein Bad, das mit Kohlenstoffdioxid versetzt ist. Der Stoff verwandelt sich im Badewasser zu Kohlensäure, die über die Haut absorbiert wird. Kohlensäurebäder können die Durchblutung fördern, Blutdruck senken, die Sauerstoffversorgung von Organen verbessern, Schmerzen lindern und innere Unruhe bekämpfen.


Prädikate: Was macht das Heilbad zum Heilbad?

Prädikate dienen als Gütesiegel im Gesundheitstourismus. Um ein Prädikat zu erlangen, müssen gewisse Standards im Bereich von medizinischen Einrichtungen und touristischer Infrastruktur eingehalten werden. Das Kurortegesetz des Bundeslandes legt diese Anforderungen fest.

Mineral-/Thermal-Heilbad

Nicht jede Quelle ist eine Thermalquelle: Für das Prädikat Thermalheilbad muss das Wasser an der Quelle mindestens 20 Grad Celsius warm sein. Beinhaltet das Thermalwasser zudem kostbare Mineralstoffe und Spurenelemente, dann darf sich der Kurort Mineral-Thermalheilbad nennen. Die Heilwässer stammen aus natürlichen ortsgebundenen Quellen. Beträgt die Temperatur des mineralhaltigen Wassers weniger als 20 Grad Celsius, wird es als Mineralwasser bezeichnet – somit ist der Kurort Mineralheilbad.

Soleheilbad

Damit sich ein Heilbad als Soleheilbad bezeichnen darf, müssen 5,5 Gramm Natriumionen und 8,5 Gramm Chloridionen in einem Liter Wasser enthalten sein. In Baden-Württemberg gibt es insgesamt sechs Heilbäder mit Sole.

Mineralheilbad: Stuttgart
Thermalheilbad: Bad Buchau
Mineral-Thermalheilbad: Freiburg
Soleheilbad: Bad Schönborn

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