Eine der wohl bekanntesten Wasserbehandlungen ist die Kneipp-Kur. Bereits im 19. Jahrhundert erkannte der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897), dass das Gehen in eiskaltem Wasser die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und somit das Immunsystem stärkt. Heutzutage bieten die staatlich anerkannten Kneipp-Kurorte eine Vielzahl von Anwendungen, darunter sind kalte und heiße Güsse, Wechselbäder, Waschungen, Taulaufen oder Wassertreten. Der Schwerpunkt des Kneippens liegt heute auch auf dem seelischen Ausgleich, Kräuteranwendungen, Bewegungsanreizen und einer optimierten Ernährung.
Wirkstoff Bewegung
Bewegung wirkt sich neben dem Bewegungsapparat und dem Herz-Kreislauf-System auch auf den gesamten Stoffwechsel aus. So kann Bewegung dabei helfen, gesund zu bleiben und sich vor Krankheiten zu schützen. Empfohlen werden für gesundheitsorientierte Aktivitäten mindestens 150 Minuten moderate körperliche Bewegung pro Woche. Im Alltag zum Beispiel:
Entspannung und Gelassenheit
Die innere Mitte finden und gelassen durch den Alltag gehen. Das wünschen wir uns alle. Aber wie funktioniert das im Alltag, mit Stress, Krisen und Angst? Hierzu hatte bereits Pfarrer Kneipp eine Antwort. Er empfahl, auf den eigenen Körper zu hören und stets für ein ausgeglichenes Verhältnis von Ruhe und Aktivität zu sorgen. Heute geht das mit:
Die richtige Ernährung:
In der Kneipp’schen Gesundheitslehre steht eine ausgewogene, gesunde und natürliche Ernährung ohne Verbote im Vordergrund. Diese Ernährung kann dazu beitragen, die Funktion des Darms und damit unsere Gesundheit und unsere Stimmung positiv zu beeinflussen. Denn heute wissen wir, dass der Darm eine wichtige Rolle spielt, um gesund und glücklich zu sein. Mit guter und richtiger Ernährung nimmt unser Darm alle wichtigen Bau-, Nähr- und Funktionsstoffe auf, die der Körper braucht. Es ist also wichtig, dass unser Darm und die dort lebenden 100 Billionen Bakterien gut mit Seelenfutter versorgt werden, denn: Essen kann glücklich machen.
Wasseranwendungen
Wasser und Kneipp, das passt wie Topf und Deckel. Kneipp erkrankte damals an Tuberkulose. Ihm gelang sich selbst durch Tauchbäder in der Donau zu heilen. Heutzutage sind die Wasseranwendungen nach Kneipp vor allem wegen ihrer einfachen Durchführung so beliebt. Anwendungen, die man gut in den Alltag integrieren kann, sind:
Heilpflanzen
Sebastian Kneipp war ein begeisterter Anwender von Heilpflanzen für Badezusätze, Tinkturen, Salben oder Tees. Sein liebstes Kraut war die Arnika. Man sagt nicht umsonst: „Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen.“ Kneipp hat vor über 150 Jahren schon rund 45 Pflanzen verschiedene Wirkungen zugeschrieben, die heute wissenschaftlich belegt sind. Darunter:
Prädikate dienen als Gütesiegel im Gesundheitstourismus. Um ein Prädikat zu erlangen, müssen gewisse Standards im Bereich von medizinischen Einrichtungen und touristischer Infrastruktur eingehalten werden. Das Kurortegesetz des Bundeslandes legt diese Anforderungen fest.
Kneipp-Heilbad/-Kurort
Nicht jeder Kurort oder jedes Bad darf sich Kneipp-Kurort oder Kneipp-Heilbad nennen. Die mit einem Prädikat ausgezeichneten Kurorte verfügen über natürliche Wasserquellen für Anwendungen, wie kalte oder heiße Güsse, Taulaufen oder Wassertreten. Zudem gibt es viel Natur und Ruhe im und um den Kurort, um zu entspannen und wieder zur inneren Balance zu finden. Darüber hinaus spielen Heilpflanzen und Kräuter eine wichtige Rolle in den Anwendungen der Kneipp-Kur. Die Kneipp-Kur besteht aus den fünf Säulen: innere Balance, Genuss, Kräuter, Bewegung und Wasser.