Die heilende Wirkung von Moor, Fango, Schlick, Lehm und Kreide ist seit Jahrhunderten bekannt. Bereits im 14. Jahrhundert wurden Moorbäder als Heilmittel urkundlich erwähnt. Heute sind Fangopackungen, Torfbäder und Lehmwickel mit ihren entspannenden und entzündungshemmenden Eigenschaften ein wichtiger Teil der natürlichen Gesundheitsbehandlungen in Heilbädern und Kurorten und unverzichtbar in der modernen Therapie.
Torf
Kurorte setzen Moorbäder mit Torf als Heilmittel ein. Das Moor wird in Form von Packungen oder Vollbädern in Wannen angewandt.
Lehm
ruft durch seine feinen Tonpartikel eine therapeutische Wirkung hervor. Die Tonpartikel können große Mengen Wasser, Säure und andere Stoffe an sich binden. Der Lehmbrei wird ca. zwei Zentimeter dick auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. In der Zeit, in der der Lehm trocknet, kann der Körper entgiften.
Fango
entsteht aus Ablagerungen von Gesteinsverwitterungen und besteht aus Sand, Schluff und Ton. Für eine therapeutische Anwendung wird das Vulkangestein fein gemahlen und zu Fangoschlamm oder Parafango verarbeitet. Zur Herstellung von Parafango wird das pulverisierte Gestein mit flüssigem Paraffin angereichert. Nachdem die Masse ausgehärtet ist, wird sie in Blöcke gesägt. In den Praxen werden diese in einem Ofen bei mittlerer Temperatur geschmolzen und kühlen langsam ab. Wenn der Kern der Masse ca. 50 Grad Celsius warm ist, kann man sich beispielsweise mit dem Rücken in das Fango legen.
Prädikate dienen als Gütesiegel im Gesundheitstourismus. Das jeweilige Bundesland ist für die Zertifizierung von Heilbädern und Kurorten zuständig. Um ein Prädikat zu erlangen, müssen gewisse Standards im Bereich von medizinischen Einrichtungen und touristischer Infrastruktur eingehalten werden. Das Kurortegesetz des Bundeslandes legt diese Anforderungen fest.
Moorheibad
Dieses Prädikat wird Kurorten verliehen, die Moorbäder mit Torf als Heilmittel einsetzen. Moor kann in Form von Packungen und Vollbädern in Wannen angewendet werden.